Die Aufgaben der freiwilligen Helfer
Für eine faire Arbeitsverteilung sind alle Volontäre auf Naankuse in Gruppen eingeteilt, die nach einer Art Stundenplan täglich andere Aufgaben übernehmen. Unter anderem gehören dazu die Folgenden…
Food Prep (Futtervorbereitung)
Eine der wichtigsten Aufgaben auf der Farm ist die Vorbereitung des Futters. Dazu gehört sowohl das Gemüse für die Schildkröten, als auch das Fleisch für Geparden & Co. Für alle Tiere gibt es ein eigenes Menu, auf dem genau beschrieben wird was verwendet werden soll und wie es zuzubereiten ist. Dies ist wichtig, da manche Tiere bestimmte Nahrungsmittel nicht fressen dürfen oder eine besondere Diät bekommen. So zum Beispiel bei Zebra-Manguste „Pumpkin“. Pumpkin wurde als Haustier gehalten und hat durch ihre falsche Ernährung körperliche Fehlbildungen wie ein zu schmales Becken und zu kurze Beine. Sie hat außerdem eine erweiterte Speiseröhre, die ihr bei zu hastigem Fressen schon mehrfach zum Verhängnis wurde. Bereits drei Mal musste sie wegen drohenden Erstickens unter Narkose notbehandelt werden. Um Verschlucken vorzubeugen, bekommt sie ihr Fleisch mittlerweile kleingeschnitten und stückweise mit einer Pinzette verabreicht. Da sie außerdem mit Übergewicht auf die Farm kam, gibt es für sie anstatt rotem Fleisch nur mageres Hühnerfleisch.
Animal Feeding (Fütterung)
Ebenso wichtig wie die Vorbereitung des Futters, ist die eigentliche Fütterung der Tiere. Da insbesondere die nachtaktiven Tiere meist nur während der Fütterung zu sehen sind, wird diese Zeit dafür genutzt, die Tiere genauer zu beobachten: Frisst das Tier? Ist es aggressiv oder zieht es sich zurück? Gibt es Verletzungen?
Jegliche Auffälligkeiten werden notiert, sodass wenn notwendig weitere Schritte eingeleitet werden können. Wie wichtig die aufmerksame Fütterung der Tiere ist, sieht man an Pumpkins Fall. Hätte man nicht sofort reagiert, als sie zur Fütterungszeit nicht wie gewohnt zum Zaun gelaufen kam, hätte sie womöglich nicht überlebt.
Cheetah Walk (Geparden Spaziergang)
Viele Geparden auf der Farm wurden in der Vergangenheit als Hautiere gehalten oder mussten als Waisen mit der Flasche aufgezogen werden. Durch den engen Menschenkontakt haben sie ihre natürliche Scheu verloren und können aus Sicherheitsgründen nicht mehr ausgewildert werden. Um ihnen dennoch ein wenig Normalität zu bieten, gibt es die sogenannten „Cheetah Walks“. Für einige Stunden täglich werden die Geparden aus den Gehegen geholt und auf einen Spaziergang im Reservat mitgenommen. Hier können sie sich frei bewegen und bei Gelegenheit auch jagen. Da Geparden mit über 100 km/h Laufgeschwindigkeit die schnellsten Landwirbeltiere der Welt sind, kann es passieren, dass man sie bei einem Jagdversuch aus den Augen verliert. Für diesen Fall wird ihnen vor jedem Spaziergang ein GPS-Halsband angelegt. So können sie im Notfall immer geortet werden.
Cowboys of Naankuse / Horse Back Riding (Reiten)
Eine weitere Aktivität auf der Farm ist die Arbeit mit Pferden. Nach der morgendlichen Reinigung der Ställe, geht es auf einen Ausritt. Dieser wird meist mit einer weiteren Aufgabe kombiniert, wie z.B. einem Game Count (Bestandszählung) oder der Kontrolle der Wasserlöcher in der Umgebung.
Die Ausritte auf dem Reservat sind wie eine kleine Safari. Ob Springböcke, Elands (große Antilopen) oder Giraffen – es gibt immer viel zu sehen. Zu keinem anderen Zeitpunkt schafft man es so nah an die wilden Tiere heranzukommen.
Fortsetzung folgt …
Text & Fotos: Lotte Rau
ein paar Impressionen
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